| EUROFAX 87 | |
| Dezember 1999 | |
"Eurofax ist der monatliche Informationsbrief der Europaregion. Er wird produziert vom European Scout Office und an alle Mitgliedsverbände der Europäischen Pfadfinderregion sowie an andere Stellen verteilt. Diese Textversion wird als ein zusätzlicher Service für Mitglieder verteilt. Eine Vervielfältigung von Artikeln ohne Veränderungen ist erwünscht, aber auf Eurofax als Quelle der Information sollte verwiesen werden."
Die Europaregion der Weltorganisation der Pfadfinderbewegung und der Nationale Jugendrat der Schweiz organisierten gemeinsam das Treffen des Exekutivkomitees des Europäischen Jugendforums vom 25. bis zum 28. November. Zum ersten Mal wurde einer internationalen Jugendorganisation eine derartige Verantwortung übertragen. Wir fühlten uns sehr geehrt, die Gelegenheit zu haben, 150 Delegierte aus ganz Europa in Genf willkommen zu heissen. 40 Nationale Jugendräte und 55 internationale Organisationen waren bei diesem Treffen vertreten.
In ihrer Eröffnungsansprache brachte Jacqueline Collier als Direktorin für Jugendprogramme den Wunsch von WOSM zum Ausdruck, neue Formen der Zusammenarbeit mit anderen Jugendorganisationen auf der Basis von Themen gemeinsamen Interesses wie Frieden und Beteiligung von Jugendlichen zu entwickeln. Sie stellte die Bedeutung der Umsetzung konkreter Projekte zum Wohle junger Menschen heraus und wies darauf hin, dass Projekte einen wesentlich größeren Einfluss haben, wenn sie in einer Partnerschaft mit anderen Jugendorganisationen oder zwischenstaatlichen Organisationen durchgeführt werden. Dies wurde auf anschauliche Weise durch die Friedenskreuzfahrt im letzten Sommer demonstriert.
WOSM organisierte auch ein Abendprogramm, zu dem ein Treffen mit dem Präsidenten des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, Herrn Cornelio Sommaruga, gehörte. Anschließend folgten Aktivitäten, die die Genfer Pfadfinder durchführten. Die Delegierten hatten die Möglichkeit, Erfahrungen mit dem Simulationsspiel über Antipersonenminen zu machen, das von Handicap International entwickelt wurde. In dem Spiel 'Durchreise', das zusammen mit dem UNHCR geschaffen wurde, ging es darum, das Bewusstsein für die Notlage von Flüchtlingen zu wecken. Jacques Moreillon, der Generalsekretär von WOSM, hieß die Delegierten offiziell willkommen und ermutigte sie, sich an der Entwicklung einer nationalen Jugendpolitik zu beteiligen, die die Prinzipien ausserschulischer Erziehung in ihren Ländern verteidigt und ihre Anerkennung unterstützt.
Alle Delegierten erhielten Kopien unserer Dokumentation über Jugendpolitik, ausserschulische Erziehung, die Welt- Aids-Kampagne der UN (bei der WOSM Partner ist) und das Informationspaket der Friedenskreuzfahrt.
Wir bringen unsere Dankbarkeit gegenüber der Republik und dem Kanton Genf für ihre Spende von 10 000 Schweizer Franken zum Ausdruck, die uns in die Lage versetzt hat, der Gastgeber dieser Veranstaltung zu sein. Unser Dank geht weiterhin an die Unterorganisationen der Vereinten Nationen, die den Delegierten Dokumentationsmaterial zur Verfügung gestellt haben. Außerdem möchten wir Richard Amalvy und Anne-Christine Vogelsang für die Organisation dieser Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Jugendrat und dem Europäischen Jugendforum sowie Shana McElroy und Vladimir Kalmikov vom Weltbüro für ihre engagierte Unterstützung danken. Dieses Treffen zeigte deutlich, wie wichtig es ist, die Beteiligung des Pfadfindertums in Nationalen Jugendräten als einem Weg zu verstärken, der zur Entwicklung einer nationalen Jugendpolitik beiträgt.
In diesem Monat führte die Europäische Pfadfinderregion die ersten Treffen unterhalb der regionalen Ebene als Folgeveranstaltung des Europäischen Jugendforums über Jugendprogramme und Erwachsene in der Pfadfinderarbeit in Malta durch. Diese Veranstaltungen fanden vom 11. bis zum 14. November in der Slowakei und vom 18. bis zum 21. November in der Früheren Jugoslawischen Republik Mazedonien statt. Ungefähr 70 Teilnehmer aus elf Ländern nahmen an diesen Veranstaltungen, die von den Teilnehmern sehr positiv bewertet wurden, teil.
Die Veranstaltungen boten eine Gelegenheit, den Erneuerten Programmansatz (RAP) und die Thematik Erwachsene in der Pfadfinderarbeit tiefergehender zu erforschen und neue Partnerschaften zur Unterstützung in der Umsetzungsphase zu bilden. Die Region möchte ihren aufrichtigen Dank sowohl an Slovensky Skauting und an Sojuz na Izvidnici na Makedonija für ihre großzügige Gastfreundschaft als auch an die Mitglieder der Europäischen Arbeitsgruppen über Jugendprogramme und Erwachsene in der Pfadfinderarbeit, die diese Veranstaltungen durchgeführt haben, zum Ausdruck bringen.
Für das Jahr 2000 planen wir drei Veranstaltungen unterhalb der regionalen Ebene für die Mittelmeerländer, die nordischen und die romanischen Länder.
Die Stärke derartiger Veranstaltungen liegt in der Tatsache, dass alle Mitglieder von Teams über nationale Jugendprogramme und Erwachsene in der Pfadfinderarbeit aus Nachbarländern teilnehmen können, da die Kosten auf einem absoluten Minimum gehalten werden können. Dies versetzt die Verbände in die Lage, ihre Erfahrungen auszutauschen und ihre knappen Ressourcen zu bündeln, um schnellere und bessere Ergebnisse zu erreichen, als man sie alleine erzielen würde.
In Verbindung mit dem Treffen unterhalb regionaler Ebene in der Früheren Jugoslawischen Republik Mazedonien wurde ein Treffen speziell für Vertreter von Pfadfinderverbänden im südöstlichen Teil Europas organisiert. Das Europäische Pfadfinderkomitee unterstützt diese Verbände, die nach den vielen Jahren der Unruhe in dieser Region besondere Bedürfnisse haben, mit hoher Priorität. Das Treffen versetzte die Verbände in die Lage, Bedürfnisse zu erkennen und Projekte auf verschiedenen Gebieten zu planen. Einige dieser Projekte werden dem Fond 2000 zum Hundertjährigen Jubiläum (Centenary Fund 2000) vorgelegt werden.
Auf dem Symposium 'Auftrag des Pfadfindertums' wird es eine besondere Präsentation über die Bedürfnisse, die von diesen Verbänden erkannt wurden, geben, um neue Partnerschaften zu fördern.
Scouts Canada und zehn europäische Verbände waren auf diesem Symposium vertreten, das das Thema Missbrauch von Kindern und die Verantwortung von Verbänden zum Schutz von Kindern in ihrer Obhut untersuchte. Das Symposium hob ein schwerwiegendes Fehlen einer Politik und von Vorgehensweisen zum Schutze des Kindes in Pfadfinderverbänden Europas hervor. Die Teilnehmer empfahlen, dass dieses Thema auf die Tagesordnung der nächsten Europäischen Pfadfinderkonferenz gesetzt werden solle. Es wird den Verbänden geraten, dringend Maßnahmen in bezug auf Jugendprogramme und die Rekrutierung sowie die Schulung erwachsener Mitarbeiter zu ergreifen, um zu garantieren, dass das Pfadfindertum eine sichere Umgebung für Kinder bietet.
Vielen Dank an The Scout Association, Großbritannien, die diese Initiative übernommen hat, sowie an die anderen Mitglieder des Planungsteams von Scouts de France und Scouting Nederland und an alle Teilnehmer für ihre schwere Arbeit. Ein vollständiger Bericht wird bald erstellt; weitere Informationen werden auf die Website der Europäischen Pfadfinderregion gestellt: www.scout.org/europe. Wir werden ein Netzwerk entwickeln, um die Arbeit fortzuführen. Neulinge sind herzlich willkommen, sich zu beteiligen.
Courriere, das herrliche Chateau der belgischen Pfadfinder, bot einen idealen Rahmen für das Seminar 'Kinder zuerst', das vom 20. bis zum 25. November stattfand. An ihm nahmen 24 Beauftragte und Leiter der Wölflings- und Kinderstufe aus fünfzehn Ländern teil. Das Seminar ermutigte die Verbände, Programme für die sieben- bis elfjährigen auf der Basis der Bedürfnisse und Rechte des Kindes zu überprüfen und zu entwickeln. Das Programm beinhaltete den Besuch eines Zentrums für die Rechte des Kindes sowie Workshops, Diskussionen und Projektarbeit. Die Teilnehmer hatten Gelegenheit, Projekte und Programme zu entdecken, die von den anwesenden Verbänden entwickelt wurden und ausgiebig zu diskutieren, wie die Rechte und Bedürfnisse von Kindern in Beziehung stehen zu den Methoden der Pfadfinder und Pfadfinderinnen. Die Teilnehmer planten ihre eigenen Projekte, um sie in ihren jeweiligen Verbänden umzusetzen.
Die Teilnehmer waren besorgt über das Bewußtsein, die Kenntnis und den Gebrauch der Internationalen Konvention der Rechte des Kindes. Sie meinten, dass Schulung von Schulungsmitarbeitern und eine größere Beteiligung von Kindern selbst in ihren Organisationen Schlüssel dafür sind, diese Bedürfnisse zu erfüllen. Sie waren der Ansicht, dass die Europäische Pfadfinderregion eine Rolle bei der Unterstützung der Verbände dadurch spielen könnte, dass sie Verbindungen zwischen den Rechten des Kindes und der pfadfinderischen Methode schafft. Eine Ausgabe von Euro.Scout.Doc, die für Anfang 200 geplant ist, wird versuchen, dieses Bedürfnis zu erfüllen.
Es sei daran erinnert, dass diese Veranstaltung für die Verantwortlichen inhaltlicher Arbeit auf dem Gebiet Erziehung, also z. B. für die Vorsitzenden und die nationalen Beauftragten für Erziehungsarbeit gedacht ist. Bitte beachtet, dass der Anmeldeschluss der 10. Dezember ist. Nach der Anmeldung erhaltet ihr eine Anmeldebestätigung des Europäischen Pfadfinderbüros mit einigen Zusatzinformationen und ein Reiseformular. Hier sollt ihr ausfüllen, ob ihr am Flughafen oder am Bahnhof abgeholt werden wollt. Ihr habt immer noch die Möglichkeit, Eingaben für dieses Symposium auf der Website der Europäischen Pfadfinderregion zu machen. Zum ersten Mal überhaupt werden wir versuchen, während der Veranstaltung einen Online-Service im World Wide Web zur Verfügung zu stellen. Wir hoffen, dass es Verbänden und Einzelpersonen dadurch möglich ist, nachzuvollziehen, was auf dem Symposium passiert und Eingaben für den Prozess zu machen. Bleibt am Samstag nachmittag und abend (22. Januar) dabei und werdet Teil des Prozesses.
In diesem Monat bieten wir Euch die Möglichkeit, die spirituelle Dimension zusammen mit Ewa, Olga und Vladimir in Kapitel 7 der Grünen Insel zu erkunden. Sie diskutieren Fragen wie: 'Liegt die spirituelle Dimension bereits tief verwurzelt in jedem von uns?; Wie wissen wir, was Gott von uns erwartet? Was bedeutet Gott im Alltagsleben junger Menschen?; Was sollte ein Pfadfinderführer tun?; In welcher Beziehung steht die spirituelle Entwicklung zu anderen Gebieten der Entwicklung der Persönlichkeit?' Die Kapitel 1 bis 7 der Geschichte können von der Website der Region heruntergeladen werden.
Im dritten Jahr in Folge organisiert die Europäische Pfadfinderregion ein Managementseminar im Internationalen Pfadfinderzentrum Kandersteg. Das Seminar findet vom 03. bis zum 09. März statt und beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit den grundlegenden Managementfähigkeiten, die erforderlich sind, um einen nationalen Pfadfinderverband inklusive der finanziellen Aspekte und des Spendensammelns zu managen. Die Einladung und das Anmeldeformular finden sich im Europak des Monats Dezember.
Die nächste Deutschsprachigen Konferenz findet vom 03. bis zum 06. März im 'Our Chalet ' in Adelboden in der Schweiz statt. Die Pfadibewegung Schweiz freut sich, alle deutschsprachigen Verbände zu diesem Wochenende einzuladen. Nähere Informationen werden bald an die Verbände verschickt oder können unter www.pbs.ch/internationales heruntergeladen werden.
Die katholischen italienischen Pfadfinderinnen und Pfadfinder (AGESCI), Radio Scouting Abteilung und Internet Abteilung, organisieren das nächste Europaseminar für nationale JOTA- und JOTI-Beauftragte. Die Veranstaltung findet vom 11. bis zum 14. Mai in Rom statt. Sie wird durch Teilnehmerbeiträge finanziert und kostet 250 Euro. Nähere Informationen gibt es direkt bei AGESCI: Fax +39.06/68166236, Email metodo@agesci.org.
Die Europäische Pfadfinderregion wünscht allen Mitgliedsverbänden und jedem, der zu den zahlreichen Erfolgen dieses Jahres beigetragen hat, eine wohlverdiente Ruhepause und eine friedliche und fröhliche Zeit mit Familie und Freunden. Unsere Gedanken und Gebete sind bei denjenigen von Euch, die im Laufe des Jahres geliebte Menschen verloren haben.
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Verband Christlicher
Pfadfinderinnen und Germany
Pfadfinder (VCP)
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